Laubholz

Stamm eines Walnussbaums
spielt für unsere Arbeit in der Zimmerei, kaum eine Rolle.
Nur sehr selten haben wir mit diesen Holzarten zu tun.
Doch es kommt vor, wie Sie schon in unserem letzten Blog „Eine Nussbaum-Stützen-Bildergeschichte“ schon erfahren konnten.
Laubhölzer sind kurzfaserige Holzarten, die den statischen Anforderungen, die wir ans Holz stellen nicht genügen.
Wegen seiner charakteristischen Eigenschaften (z.B. Quell- und Schwindverhalten)
und natürlich auch der begrenzten Baumabmessung ist eine Verarbeitung nur bis zu bestimmten Dimensionen möglich.
Es gibt und gab aber Bereiche im Holzbau, wo Laubholz immer schon verwendet wurde.
Die Verwendung von Laubholz als Bauholz dort hat eine lange, etwas in Vergessenheit geratene Tradition.
Wer aufmerksamen unterwegs ist, wird so wie ich überrascht sein, über so manches, kaum mehr wahr genommenes Einsatzgebiet.
Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über alte, aktuelle,
zukünftige, aber auch weitere denkbare Einsatzgebiete von Laubvollholz.
Reines Laubvollholz ist daher beinahe nur noch in älteren Gebäuden
zu finden, war jedoch aufgrund seiner guten, mechanischen Eigenschaften ein bevorzugtes Material.
Für Fachwerke und Deckenbalken wurde vor allem Eichenholz genutzt.
Dafür war das Laubholz sogar Holzlieferant Nr. 1.
Häuser dieser Bauart stehen meist heute unter Denkmalschutz.
Diese kostbaren Zeitzeugen werden aufwendig restauriert.
Soweit es geht, wird immer versucht die Bausubstanz zu erhalten.
Manchmal müssen einzelne Balken ersetzt werden.
Spezielle Hobelmaschinen geben dem Holz ein, der damaligen Zeit entsprechendes und gebrauchtes Aussehen.
Aus Gebäuden, die abgebrochen werden müssen, weil sie sich in so schlechtem Zustand befinden, werden die Balken vorsichtig demontiert und für viel Geld zum Kauf angeboten.
Ein Beispiel hierfür ist das Historisches Vierständer-Eichen-Fachwerkhaus von 1887 in Niedersachsen.
Ein moderner Bau ist das Ferienheim Büttenhardt mit Tragbalken aus Eiche.
Das gesamte Tragwerk des Hauses besteht aus Eiche, mit Kiefer/Föhre wurde es ausgefacht. Der Innenausbau ist in Buche.

Eiche
Ein weiter beeindruckender Bau als Beispiel für die Verwendung von Laubholz ist der Fußgänger-Holzsteg zwischen den Ortschaften Rapperswil und Hurden über den Zürichsee.
Er ist 841m lang.
Es handelt sich dabei um die längste Holzbrücke der Schweiz, bei der mit Ausnahme einiger Verbindungsmittel ausschließlich Holz verwendet wurde.
415m³ unbehandeltes Eichenholz wurden hier verbaut.
Davon 233 Pfähle in den Längen von 7 bis 16 m und den Durchmessern von 36 bis 70 cm.
Der Brücke wird eine Lebensdauer von 50 bis 70 Jahren vorausgesagt.
Des weiteren verarbeitet man Laubholz zu Holzspielplatzgeräten. Sie fordern ein Material mit einer hohen Resistenz, um den Witterungseinflüssen Stand zu halten.
Ideal geeignet ist Robinienholz, das sich auch durch eine außerordentliche
Härte und Zähigkeit auszeichnet. Ebenso eignen sich Eiche und Edelkastanie.
Es können für diesen Zweck, nach Imprägnierung oder Modifizierung, auch weniger resistente Hölzer eingesetzt werden.
Auch die thermische Behandlung (dämpfen und trocknen) geeignet sich für den Holzschutz.
Wärmebehandeltes Buchen- und Eschenholz erwies sich als sehr dauerhaftes Holz und somit tauglich für Spielplatzgeräte.
Finden Sie in Haus oder Garten auch Laubholz das als Bauholz verwendet wurde?
Sollten Sie den Wunsch haben, dass Ihr Bauholz Laubholz ist??